Unser Chevrolet

Geschichte des Fahrzeuges


Der Chevrolet war im zweiten Weltkrieg bei den amerikanischen Truppen im Einsatz. Warum das Fahrzeug nach Kriegsende in Deutschland blieb, ist uns nicht bekannt. 
Der hiesige Forstbetrieb nutze des Fahrzeug nach dem Krieg zum Transport von Kurzholz. Als 1957 das Fahrzeug aufgrund der hohen Betriebskosten (nach Angaben der damaligen Fahrer ca. 60 Liter Benzin pro 100 km) ausgesondert werden sollte, organisierte Herbert Heyde, welcher das Fahrzeug beim Forst fuhr und Kamerad der Feuerwehr Falkenhain war, das unsere FFw das Fahrzeug als Einsatzfahrzeug erhielt, da es durch seine hervorragende Geländegängigkeit besonders als solches geeignet war.
In über 2000 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden wurde das Fahrzeug von den Kameraden als Einsatzfahrzeug umgebaut. Der Falkenhainer Schmiedemeister Rudi Lichtenberger erledigte die notwendigen Karosseriearbeiten wie z.B. den Anbau der Blaulicht-Kennscheinwerfer  auf dem Dach des Führerhauses. Einige Falkenhainer Privatleute, welche Wald besaßen, stellten Holz zur Verfügung, so daß durch eine Dresdener Tischlerei der Kastenaufbau gefertigt werden konnte.
Die Bordelektrik wurde komplett erweitert, so daß es an jeder Tür und Klappe Kontakte gab, über welche die jeweilige Innenraumbeleuchtung geschalten wurde. An den Frontscheiben wurden elektrische Zusatzheizungen montiert. Auch ein Druckluft - Martinshorn wurde eingebaut. Da das Fahrzeug oft Startschwierigkeiten hatte und deshalb gerade im Winter meist angekurbelt werden mußte, wurde später noch eine zweite Batterie eingebaut, damit der Anlasser mit 12 Volt betrieben werden konnte.
Am Fahrerhaus wurde ein Arbeitsscheinwerfer montiert.
1958 war das Fahrzeug „Einsatzbereit". Bei der Abnahme durch die Polizei stellte der Sachverständige fest: „Da habt ihr aber einen Brotwagen gebaut." Über diese Aussage waren einige Kameraden, welche sehr viel Zeit und Liebe investiert hatten, so verärgert, das sie aus der Feuerwehr austraten.
1969 wurde das Fahrzeug durch einen Garant 30-K ersetzt und später leider verschrottet.

Ausrüstung

Genaue Stückzahlen der auf dem Fahrzeug befindlichen Ausrüstungsgegenstände sind leider nicht mehr bekannt. Vorhanden waren auf dem Fahrzeug folgende Gegenstände:

  • A-Saugleitungen (unter dem Fußboden des Mannschaftsraumes -> doppelter Boden)
In den Sitzbänken des Mannschaftsraumes:
  • Atemschutzausrüstung (Filtermasken, keine PA)
  • Hydrantenzubehör
  • Rettungs- und Arbeitsleinen, Decken, Erste Hilfe Kästen, Taschenlampen
In den Geräteräumen:
  • 1 B - Haspel mit 100 m Schlauch
  • B und C Rollschläuche
  • B und C Strahlrohre
  • Saugkorb
  • Handwerkzeuge, Äxte, Besen, Schaufeln, Reißhaken
  • 1 Tragkraftspritze vom Typ „Flader", wurde Anfang der sechziger gegen eine TS 8 ersetzt, welche heute noch im Dienst steht.
  • Übergangsstücke, Kupplungsschlüssel, Handfeuerlöscher, Kübelspritze
  • Handzugsäge, Brechstange
  • Schlauchbrücken

Techn. Daten Chevrolet NJ-G 7107 (Herstellerangaben)

Baujahr                          1940 - 1945
Leergewicht                  3800 kg
Gesamtgewicht            5500 kg
Zugkraft                        1810 kg
Länge                            5760 mm
Breite                             2290 mm
Höhe                             2655 mm
Radstand v / h             3680 mm
Spurweite                     1715 mm
Bereifung                      7,5 x 20
Motor                           Chevrolet 235; 6 Zylinder Otto; 3860 cm³ Hubraum, 93 PS,
                                      Wasserkühlung
Getriebe                       4 V 1 R x 2 (Allradantrieb mit Untersetzer für Geländefahrten,
                                      Vorderachse auskuppelbar)
Höchstgeschw.           75 km/h
Steigefähigkeit            65 %
Bremse                         hydraulische Kardanbremse
Bordnetz                      6 Volt
Tankinhalt                   ca. 115 Liter

Produzierte Stückzahl :
ca. 86.800 ohne Seilwinde
(wie unser Modell)
ca. 26.200 mit Seilwinde

Bemerkungen: 
- durchgängige Holzsitzbank im Fahrerhaus
- Holzlenkrad

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